Mit der Ankündigung eines neuen Formats sorgte die Orgatec 2024 bereits im Vorfeld für Gesprächsstoff. Mit einem Work-Culture-Festival sowie neuen Focus-Areas sollte die Messe mehr als ein Branchentreff werden, Trends und zukünftige Entwicklungen thematisch gebündelt präsentieren, Kontakte und Austausch noch stärker fördern. Und das Konzept ging auf. Nach vier Tagen mit vollem Programm zogen Koelnmesse und IBA ein positives Fazit.
Festivalatmosphäre auf der Orgatec: Die 2024er-Ausgabe konzipierte die Koelnmesse völlig neu. Neben zentralen Focus-Areas, die Trends und Themen der Officewelt in verschiedenen Facetten beleuchteten, stand das „Wherever Whenever“-Work-Culture-Festival im Mittelpunkt. Experten und prominente Namen betraten dabei als Speaker die Bühnen, lieferten spannende Impulse und Ideen für die zukünftige Arbeitswelt. Den Festivalcharakter griff auch der eine und andere Hersteller mit dem Messekonzept auf, DJs sorgten auf dem Boulevard für Stimmung, Foodtrucks in den Hallen unterstrichen das Festivalmotto.
Orgatec 2024: Mehr Besucher, mehr Aussteller
Das neue Konzept stieß auf reges Interesse: Die Koelnmesse verzeichnete knapp elf Prozent mehr Besucher als bei der Vorveranstaltung 2022: Rund 50.000 Menschen nahmen an den vier Öffnungstagen an der Orgatec 2024 teil, 2022 waren es noch rund 45.000 Besucher. Auch die Zahl der Aussteller wuchs von 686 auf 729 Unternehmen.
Mit dem neuen Messe- und Hallenkonzept setzte die Messegesellschaft auf mehr Austausch und informative Einblicke in die Möglichkeiten und die Zukunft der Arbeitswelt. Buchstäblich im Mittelpunkt standen die Focus-Areas. In zentral arrangierten Zonen zeigten verschiedene Hersteller Trends und zukunftsweisende Innovationen aus verschiedenen Bereichen. Recycling-Materialien aus nachhaltigen Rohstoffen gehörten ebenso dazu wie virtuelle Augmented-Reality-Lösungen, etwa für die Orientierung in Gebäuden oder für die Buchung von Meeting- und Arbeitsräumen. Dabei setzten die Focus-Areas auf Innovationen zum Anfassen: Lösungen ließen sich direkt vor Ort testen, außergewöhnliche Materialkonstruktionen sowohl optisch als auch haptisch erleben.
Work-Culture-Festival: Trends und Potenziale der Arbeitswelt
Zwei Hallen standen ganz im Zeichen des Work-Culture-Festivals: Ausstellungen, Vorträge und Diskussionsrunden zeigten Chancen, Potenziale und Herausforderungen der Officewelt auf. Mit dabei waren bekannte Namen wie Sascha Lobo und Smudo sowie zahlreiche Experten aus der Branche. Vielfältig war auch die Themenbandbreite: Kunst in der Bürowelt, die Bedeutung des Raums für die Arbeit, neue Arbeitsplatzkonzepte in der öffentlichen Verwaltung, aktuelle Designtrends, neue Perspektiven fürs Co-Working, die Potenziale von künstlicher Intelligenz,innovative Technologien, die Workflows in den kommenden Jahren prägen werden – insgesamt standen mehr als 100 Events auf der Festival-Agenda der Orgatec 2024.
Vom neuen Messekonzept waren auch zahlreiche Stände inspiriert. In farbenfrohen Settings, natürlichen Looks und vielfach auch mit virtueller Erweiterung präsentierten viele Hersteller ihre Produkte und Gesamtkonzepte. Dabei gewannen vor allem Letztere an Bedeutung. So standen nicht mehr nur einzelne Möbelneuheiten im Vordergrund, sondern vielmehr Lösungsansätze, wie sich Büroflächen nachhaltig, wohnlich, variabel sowie mit digitaler Assistenz gestalten und nutzen lassen.
Virtuelle Officewelten
Digital und virtuell präsentierte etwa Interstuhl nicht nur neue Sitzlösungen. Auf dem Messestand ließ sich auch eine auf jeden Besucher individuell zugeschnittene VR-Welt erkunden. Farblich und inhaltlich war sie auf die jeweiligen persönlichen Vorlieben der einzelnen Besucher angepasst. So hieß es bei Interstuhl: Brille auf und in die Möglichkeiten der zukünftigen Arbeitswelt abtauchen. Nicht nur in virtuellen Welten präsentierte das Unternehmen unter anderem die neue, im wohnlichen Look und natürlichen Farben gehaltene Produktfamilie „Hej“ und stellte mit der bimos-Neuheit Texon eine designorientierte Sitzlösung für industrielle Arbeitsplätze und Reinräume vor.
Stichwort wohnlich: Dass die Transformation von überwiegenden Präsenz- zu hybriden und flexiblen Arbeitsmodellen im vollen Gange ist, zeigten auf der Orgatec 2024 zahlreiche der präsentierten Lösungen und Konzepte. „Everything’s connected“ lautete etwa das Motto bei Kinnarps. Auf dem von der schwedischen Natur inspirierten Messestand ließ sich erleben, welchen Effekt biophile Elemente und organische Formen auf das Wohlbefinden und die Produktivität haben können. Natürliche Haptiken und Optiken, eine sanfte Beleuchtung, Ruhebereiche auch in der Mittelzone – an insgesamt 14 Stationen präsentierte der Hersteller seine Lösungen. Damit zeigte er, wie eine ganzheitliche Arbeitsplatzgestaltung im Einklang mit der Natur gelingen und eine hohe Fertigungstiefe eine nachhaltige Produktion sichern kann.
Wohnlich & dynamisch
Nachhaltig, wohnlich und dynamisch fiel auch die Neuheit aus dem Hause Aeris aus. Der Konferenzstuhl Linu vereint die Möglichkeit zur Bewegung nach vorne, hinten und zu den Seiten sowie das vom Flaggschiff des Unternehmens, dem Swopper, bekannte Auf- und Abschwingen mit einem schlanken Design und variabel wählbaren Gestelllösungen. So trägt das neue Produkt den aktuellen Anforderungen der Arbeitswelt nicht nur durch das stylische, wohnliche Design Rechnung. Es lässt sich auch an zahlreiche spezifische Anforderungen anpassen. Die Neuheit war Teil des Aeris Active Office, in dem der Hersteller mit seinem gesamten Portfolio aus Sitzlösungen, Tischen und Accessoires zeigte, wie bewegend Arbeit sein kann.
Dataflex: flexibles Baukastensystem
Auf Flexibilität, die verschiedenen Bedürfnissen Rechnung trägt, setzte auch die von Dataflex präsentierte Neuheit: Das Monitortragarm-System Viewgo pro modular lässt sich nach Wunsch konfigurieren, für einen oder mehrere Bildschirme, unterschiedliche Displaytypen und Nutzervorlieben. Das Baukastensystem ergänzte die Präsentation der jüngsten Partnerschaft von Dataflex und OE. Wie nahtlos die Office-Accessoires der Niederländer mit den britischen Elektrifizierungslösungen funktionieren, war eines der Highlights des Messestands.
Orgatec 2024: gelungenes Branchenspektakel
Lösungen und Gesamtkonzepte statt Einzelprodukte, Diskussionsrunden und Vorträge, die spannende Impulse lieferten, ein umfangreiches Rahmenprogramm – als die Orgatec 2024 nach vier Tagen ihre Tore schloss, war klar, dass das neue Format sich bewährt hatte. „Die Orgatec als Businessfestival für die Zukunft der Arbeit zeigt, wie die Messen der Zukunft aussehen können: impulsgebend, erlebnisorientiert und höchst effizient“, so fasst Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse, die Messetage zusammen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Messegesellschaft, IBA und Herstellern betont IBA-Vorsitzender und Interstuhl-Geschäftsführer Helmut Link: „Das neue Messekonzept ist voll aufgegangen! Die Orgatec verwandelte sich mit dem Work Culture Festival in ein echtes Branchenspektakel“, und fasst zusammen: „Ein großartiges Event entsteht, wenn der Verband mit seinen Herstellern und die Messe partnerschaftlich zusammenarbeiten und die Bedürfnisse der Zielgruppen – Architekten, HR, Industrie, Dienstleistungen, um einige zu nennen – kennen und im Blick behalten.“
Dass das gelang, zeigen nicht nur die Zahlen: Beim Rundgang über die Orgatec 2024 war die Festivalstimmung spürbar, gut besuchte Stände und zufriedene Hersteller zeigten, dass die Neuausrichtung der wichtigsten Branchenmesse ein Schritt in die richtige Richtung darstellte.