Allmählich läuft die Zeit von Rechnungen auf Papier ab. Und auch solche im PDF-Format werden demnächst obsolet. Die Ablösung steht schon bereit, in Form der E‑Rechnung. So will es der Gesetzgeber. Doch erst mit einer Enterprise-Content-Management-Lösung (ECM) wird der digitale Rechnungseingang zum Gamechanger für den Workflow im Unternehmen.
Bald ist es so weit. Ab 2025 tritt die Pflicht zur E‑Rechnung – kurz für elektronische Rechnung – in Kraft. Betroffen sind Unternehmen aller Größen und Branchen. Den Empfang verweigern dürfen sie nicht.
Zwar dürfen Rechnungsaussteller bis Ende 2026, für in den Jahren 2025 und 2026 ausgeführte inländische B2B-Umsätze, weiterhin Papierrechnungen versenden. Auch elektronische Rechnungen, die nicht dem neuen Format entsprechen (zum Beispiel PDF-Dateien), bleiben in diesem Zeitraum zulässig. Neu ist: Die E‑Rechnung erhält Vorrang gegenüber der Papierrechnung, weshalb alle Unternehmen ab dem 1. Januar 2025 den Empfang, die Verarbeitung und die revisionssichere Archivierung der E‑Rechnung sicherstellen müssen.
Versenden der E‑Rechnung
Für das Versenden gibt es Übergangsregelungen bis Ende 2027: Sofern der Rechnungsaussteller einen Vorjahresumsatz (2026) von maximal 800.000 Euro erwirtschaftet, dürfen für im Jahr 2027 ausgeführte B2B-Umsätze weiterhin Papierrechnungen übermittelt werden. Auch elektronische Rechnungen, die nicht dem neuen Format entsprechen (beispielsweise PDF-Dateien), bleiben in diesem Zeitraum zulässig. Unternehmer, deren Vorjahresumsatz (2026) die Grenze von 800.000 EUR überschreitet, haben zumindest noch die Möglichkeit, Rechnungen auszustellen, die mittels elektronischem Datenaustausch (EDI-Verfahren) übermittelt werden. Dies gilt für Umsätze, die in den Jahren 2026 bzw. 2027 ausgeführt wurden.
Ab 2028 sind die neuen Anforderungen an die E‑Rechnungen und ihre Übermittlung dann zwingend von allen inländischen Unternehmen für Leistungen im Bereich der inländischen B2B-Umsätze einzuhalten.
Für diejenigen Unternehmen, die mit öffentlichen Auftraggebern arbeiten, besteht bereits seit dem 27. November 2020 die Pflicht zur E‑Rechnung, dort kommt die sogenannte XRechnung zum Einsatz. „Mit der XRechnung haben die Behörden einen neuen Standard für digitale Rechnungen gesetzt“, erklärt Stefan Halupka, Business Unit Director ECM & ICT DACH bei TA Triumph-Adler.
Eine Rechnung im PDF-Format ist keine E‑Rechnung
Derzeit gibt es in Deutschland zwei Standards: die bereits erwähnte XRechnung, die im öffentlichen Auftragswesen bereits zum Einsatz kommt, und das hybride ZUGFeRD-Format (Kombination aus PDF-Dokument und XML-Datei). Eine per E‑Mail versandte Rechnung im PDF-Format gilt ab 2025 nicht mehr als elektronische Rechnung. Der Grund: PDFs entsprechen nicht der EU-Richtlinie 2014/55/EU zur elektronischen Rechnungsstellung. Diese verlangt, dass die Weiterverarbeitung von digitalen Dokumenten ohne manuellen oder technischen Aufwand erfolgt, was PDFs deutlich überfordert. Bei der E‑Rechnung hingegen handelt es sich um ein strukturiertes Datenformat, das sich automatisch von Computersystemen verarbeiten lässt. Dies spart eine Menge manueller Arbeitsschritte.
Umstieg auf E‑Rechnung als Chance: Effizientere Workflows mit ECM
„Die neue Regelung betrachten manche als eine bürokratische Hürde, doch sie stellt einen echten Gewinn für Unternehmen dar“, meint Halupka. „Die Einführung der Pflicht zur E‑Rechnung ist definitiv ein Schritt in Richtung Digitalisierung und Effizienzsteigerung.“ In der Tat bringt die E‑Rechnung viele Vorteile mit sich. Neben Kostensenkungen, schnelleren Prozessen und Fehlerreduktion sind Aspekte wie Nachhaltigkeit, Transparenz und Nachverfolgbarkeit sowie Rechtssicherheit weitere Vorzüge (siehe Infokasten).
„Die Einführung der Pflicht zur E‑Rechnung ist definitiv ein Schritt in Richtung Digitalisierung und Effizienzsteigerung.“
Stefan Halupka, Business Unit Director ECM & ICT DACH bei TA Triumph-Adler
„Mit der richtigen Vorbereitung und der passenden Software lässt sich die Umstellung reibungslos gestalten“, ist sich Halupka sicher. „Die Möglichkeit zum digitalen Rechnungseingang wird Pflicht zum 1. Januar 2025, das digitale Rechnungsstellen mit Übergangsfristen bald auch. Dieser Anlass ist auch eine Chance, um softwaregestützte Workflows im Unternehmen zu etablieren.“
Bei der Rechnungsverarbeitung leisten ECM-Lösungen gute Dienste. Sie übernehmen das digitale Erfassen, Verwalten, Speichern, Bewahren und Bereitstellen von Dokumenten und leiten diese auf individuell festgelegten und hochgradig automatisierten Workflows durch das Unternehmen.
„Richtig ausspielen kann der digitale Rechnungseingang seine Vorteile immer erst in Verbindung mit einem ECM-System, das den gesamten Workflow steuert“, erörtert Halupka. „Die ECM-Lösungen von TA Triumph-Adler unterstützen das Format XRechnung vollumfänglich und leiten die digitalen Rechnungen direkt auf dem vorgesehenen Workflow weiter. Dabei macht die Software die maschinenlesbaren Dateien auch für Menschen lesbar. ZUGFeRD-Rechnungen werden ebenso problemlos erkannt und auf den digitalen Weg zum Bearbeiten und Freigeben gebracht.“
„Richtig ausspielen kann der digitale Rechnungseingang seine Vorteile immer erst in Verbindung mit einem ECM-System, das den gesamten Workflow steuert“
Weil ECM-Systeme modular aufgebaut sind, sei es sinnvoll, das Dokumentenmanagement, beginnend mit einem Pilotprojekt, schrittweise zu digitalisieren. „Für das Pilotprojekt sollte man den Bereich und den Prozess mit der größten Wertschöpfung identifizieren und damit anfangen“, empfiehlt Halupka. Aufgrund seiner zahlreichen wiederkehrenden Abläufe und klaren Rahmenbedingungen für das Handling sei der Rechnungs-Workflow tatsächlich für viele Firmen ein geeigneter Testkandidat, um den Umgang mit einem ECM-System kennenzulernen – bevor auch andere Abteilungen nachziehen.
Firmen haben dabei die Wahl, ob sie die ECM-Lösung ganz klassisch „On-Prem“ oder aus der Cloud zu nutzen. TA Triumph-Adler vertreibt beides. Mit dem ECM-Modul Rechnungswesen bietet TA Triumph-Adler eine On-Premises-Lösung an – das heißt, die Software wird auf der Hardware der Kunden lokal betrieben. Der Vorteil von On-Premises-ECM-Systemen: Die digitalen Workflows sind hochgradig individualisierbar.
Bei einem Cloud-ECM, wie yuuvis RAD as a Service, ist der zusätzliche Vorteil, dass sich der Kunde nicht mehr um die IT-Infrastruktur des Systems kümmern muss. Der komplette Betrieb der Cloud-Lösung wird durch einen Dienstleister, wie TA Triumph-Adler, sichergestellt. So wird die hauseigene IT spürbar entlastet und muss keine zeitraubenden Wartungsaufgaben durchführen. Die cloudbasierte Lösung von TA Triumph-Adler verfügt darüber hinaus über standardisierte Workflows speziell für Rechnungswesen, Vertragswesen und Personalwesen, die sich ebenfalls individuell anpassen lassen.
An der E‑Rechnung kommt demnächst kein Unternehmen vorbei
Egal welche ECM-Lösung am Ende zum Einsatz kommt: An digitalisierten Rechnungsprozessen kommt zukünftig kein Unternehmen mehr vorbei. ECM-Systeme bieten Vorteile über den Rechnungsprozess hinaus und können eigenständig, aber auch begleitet von einem strategischen Partner, eingeführt werden. Der Umstieg darauf bietet Firmen somit die Chance, ihre Workflows insgesamt effizienter aufzustellen. Im Rechnungswesen mit seinen zahlreichen Fristen und Freigabeprozessen zeigt sich das besonders deutlich: „Viel ‚Work‘ steht oft viel zu wenig ‚Flow‘ gegenüber“, fasst Halupka zusammen. „Effizient aufgesetzt wird der digitale Rechnungseingang zum Gamechanger für das Workflow-Management im Unternehmen.“
INFO
Die Einführung der Pflicht zur E‑Rechnung ist ein Schritt in Richtung Digitalisierung und Effizienzsteigerung. Die Gründe, warum die Umstellung für Unternehmen sinnvoll ist, sind vielfältig:
- Kostensenkung: Durch die Nutzung von E‑Rechnungen können Unternehmen Kosten sparen. Papier, Drucker, Porto und Lagerung entfallen. Der manuelle Aufwand für das Erfassen und Bearbeiten von Rechnungen wird minimiert.
- Schnellere Prozesse: E‑Rechnungen ermöglichen eine schnellere Rechnungsstellung und ‑verarbeitung. Dies führt zu einer beschleunigten Zahlungsabwicklung und verbessert somit die Liquidität von Unternehmen.
- Fehlerreduktion: Automatisierte Prozesse verringern das Risiko menschlicher Fehler. Dadurch wird die Fehlerquote bei der Rechnungsstellung und ‑bearbeitung reduziert, was zu einer höheren Genauigkeit und Zuverlässigkeit führt.
- Nachhaltigkeit: Die Umstellung auf E‑Rechnungen trägt zur Reduzierung des Papierverbrauchs im Rahmen von Geschäftsprozessen bei..
- Transparenz und Nachverfolgbarkeit: E‑Rechnungen bieten eine bessere Nachverfolgbarkeit und Transparenz, da jedes Dokument digital archiviert und leicht zugänglich ist.
- Rechtssicherheit: Die elektronische Rechnungsstellung erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und bietet höhere Sicherheitsstandards.