Graziella Mimic

Chris­to­pher Rheidt von TA: Wir agie­ren fle­xi­bel und blei­ben opti­mis­tisch

9. 06. 2023

Lesedauer: 6 Minuten

Die ungüns­ti­gen wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen, ins­be­son­de­re die unsta­bi­len Lie­fer­ket­ten oder der Fach­kräf­te­man­gel, machen Unter­neh­men der­zeit zu schaf­fen. Wie TA Tri­umph-Adler es schafft, die­se Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern, schil­dert Geschäfts­füh­rer Chris­to­pher Rheidt und erläu­tert, mit wel­chen Ange­bo­ten der Doku­men­ten­spe­zia­list und IT-Dienst­leis­ter sei­ne Kun­den bei der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on unter­stützt.

FACTS: Herr Rheidt, Lie­fer­ket­ten, die zusam­men­bre­chen, Infla­ti­on, Fach­kräf­te­man­gel. Die Her­aus­for­de­run­gen sind man­nig­fal­tig. Wie lau­fen daher die Geschäf­te für TA Tri­umph-Adler?

Chris­to­pher Rheidt: Vor dem Hin­ter­grund der welt­wei­ten Lage und der dar­aus resul­tie­ren­den Her­aus­for­de­run­gen haben wir ein bemer­kens­wert gutes Ergeb­nis erzielt. Auf­grund unse­rer dua­len Ver­triebs­struk­tur, unse­rer Ver­triebs­stär­ke und der früh­zei­tig ergrif­fe­nen Maß­nah­men konn­ten wir das zurück­lie­gen­de Halb­jahr mit einem Umsatz von 136 Mil­lio­nen Euro und einem posi­ti­ven Ergeb­nis abschlie­ßen.

Damit wur­den die gesteck­ten Zie­le erreicht und das Vor­jah­res­ni­veau beim Gesamt­um­satz gehal­ten. Unser Direkt­ver­trieb konn­te ein leich­tes Umsatz­wachs­tum im Vor­jah­res­ver­gleich erzie­len. Auch der indi­rek­te Ver­trieb durch die UTAX-Grup­pe hat ein star­kes ers­tes Halb­jahr hin­ge­legt und sei­ne Zie­le deut­lich über­erfüllt.

FACTS: Neben dem Office-Druck wid­met sich TA auch neu­en Geschäfts­fel­dern wie dem Pro­duk­ti­ons­druck sowie ECM & ICT. Wie läuft es hier?

Rheidt: Hier ver­zeich­nen wir eben­falls einen star­ken Auf­trags­ein­gang. Her­vor­zu­he­ben ist dar­über hin­aus die posi­ti­ve Ent­wick­lung bei den Toch­ter­ge­sell­schaf­ten in der Schweiz, Tsche­chi­en und UK. Eine schö­ne Rand­no­tiz, die die­sen Auf­schwung unter­mau­ert: Unse­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen von UTAX UK konn­ten im Dezem­ber die wich­ti­ge loka­le Bran­chen­aus­zeich­nung Prin­tIT Award 2022 in der Kate­go­rie „A3 Printer/MFP Ven­dor of the Year” gewin­nen. Das hat uns sehr gefreut.

FACTS: Das klingt als bli­cken Sie opti­mis­tisch in die Zukunft?

Rheidt: Die exter­ne Lage bleibt ins­ge­samt unbe­stän­dig. Daher flie­gen wir wei­ter auf Sicht und agie­ren fle­xi­bel. Ange­sichts der äuße­ren Umstän­de sind seriö­se Pro­gno­sen wei­ter­hin schwie­rig. Opti­mis­tisch macht uns aber die sich stark ver­bes­sern­de Waren­ver­füg­bar­keit. Auch des­halb bli­cken wir mit Zuver­sicht auf das zwei­te Halb­jahr und erwar­ten ein ins­ge­samt gutes Gesamt­jah­res­er­geb­nis.

FACTS: Als eine der Her­aus­for­de­run­gen, die TA Tri­umph-Adler meis­tern muss, nann­ten Sie im ver­gan­ge­nen Som­mer den Fach­kräf­te­man­gel. Wie sieht es inzwi­schen aus?

Rheidt: Zur­zeit spü­ren wir noch kein Wachs­tums­de­fi­zit durch den Fach­kräf­te­man­gel. Wir stel­len uns aber dar­auf ein, dass es in den nächs­ten Jah­ren Ein­bu­ßen geben kann. Stu­di­en bele­gen, dass bereits heu­te mehr als jedes zwei­te deut­sche Unter­neh­men vom Fach­kräf­te­man­gel betrof­fen ist.

Wir beob­ach­ten die Lage sehr genau und haben stra­te­gi­sche Ent­schei­dun­gen getrof­fen, um auf die­se Ent­wick­lung reagie­ren zu kön­nen. So sind wir bei­spiels­wei­se seit Jah­ren sehr erfolg­reich dar­in, durch dua­le Aus­bil­dung oder dua­le Stu­di­en­gän­ge eige­ne Fach- und Füh­rungs­kräf­te selbst zu ent­wi­ckeln. Dar­über hin­aus trägt auch unse­re sta­bi­le wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung vor und wäh­rend der Kri­se dazu bei, dass TA Tri­umph-Adler im Markt als ver­läss­li­cher Arbeit­ge­ber wahr­ge­nom­men wird.

FACTS: Vor wel­chen wei­te­ren Her­aus­for­de­run­gen ste­hen mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men? Womit sieht sich TA Tri­umph-Adler kon­fron­tiert?

Rheidt: Für vie­le klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men (KMU) geht es zur­zeit dar­um, den Spa­gat zu schaf­fen, in einem schwie­ri­gen glo­ba­len Umfeld das Tages­ge­schäft erfolg­reich zu meis­tern und gleich­zei­tig die eige­ne Trans­for­ma­ti­on mit Blick auf die Mega­trends unse­rer Zeit nicht aus den Augen zu ver­lie­ren – Stich­wort Digi­ta­li­sie­rung, Cloud-Com­pu­ting oder auch Cyber­si­cher­heit. Dem­entge­gen ste­hen The­men wie hohe Ener­gie­prei­se, gestör­te Lie­fer­ket­ten oder die stei­gen­de Infla­ti­on. Dar­über hin­aus gilt es für Fir­men, sich in wich­ti­gen Berei­chen wie der Nach­hal­tig­keit oder der Unter­neh­mens­kul­tur ste­tig wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Das alles gilt natür­lich auch für uns. Wir behal­ten die kurz­fris­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen im Blick, trei­ben aber par­al­lel wich­ti­ge stra­te­gi­sche Pro­jek­te und die eige­ne Trans­for­ma­ti­on gezielt vor­an.

FACTS: TA Tri­umph-Adler ver­fügt über ein umfas­sen­des ECM-Port­fo­lio – zuletzt ver­voll­stän­dig­te die elek­tro­ni­sche Signa­tur das Ange­bot. Wel­che Doku­men­ten­lö­sun­gen wer­den am meis­ten nach­ge­fragt?

Rheidt: Wir bau­en den Bereich ECM & ICT kon­ti­nu­ier­lich aus und die digi­ta­len Doku­men­ten­lö­sun­gen ver­zeich­nen einen ste­tig wach­sen­den Anteil am Unter­neh­mens­er­folg. Eine hohe Nach­fra­ge sehen wir zur­zeit bei Cloud-Lösun­gen, die unse­ren Kun­din­nen und Kun­den in Zei­ten von Hybrid Work einen ech­ten Mehr­wert bie­ten, indem sie Infor­ma­tio­nen von über­all zugäng­lich machen. Die elek­tro­ni­sche Signa­tur ist ein Bei­spiel, sie ergänzt unser Cloud-Port­fo­lio. Über TA Cloud Print and Scan ermög­licht TA Tri­umph-Adler bereits das orts­un­ab­hän­gi­ge sowie siche­re Dru­cken und Scan­nen aus der Wol­ke. Dar­über hin­aus bie­ten wir moder­ne Cloud-Ange­bo­te für das mobi­le Doku­men­ten­ma­nage­ment an. Die­se Lösun­gen erfreu­en sich wach­sen­der Beliebt­heit.

FACTS: Sie haben es bereits erwähnt, in Zei­ten des hybri­den Arbei­tens sind Scan­nen und Dru­cken aus der Cloud wich­ti­ge The­men. Hier war­tet TA mit TA Cloud Print und Scan auf …

Rheidt: Der Wech­sel zwi­schen Home­of­fice, Büro und von unter­wegs setzt vor­aus, dass Doku­men­te stand­ort­un­ab­hän­gig zugäng­lich sind. Dabei spie­len die Fak­to­ren Sicher­heit und Umsetz­bar­keit eine ent­schei­den­de Rol­le. TA Cloud Print and Scan bie­tet höchs­te Sicher­heit: Druck- und Scan-Auf­trä­ge wer­den zen­tral in der Cloud ver­wal­tet und ver­schlüs­selt ver­ar­bei­tet. Die brow­ser­ba­sier­te Anwen­dung kann zudem ohne loka­len Ser­ver und ohne zusätz­li­che Hard­ware-Inves­ti­tio­nen in die eige­ne IT-Umge­bung inte­griert wer­den. Eine kos­ten­ef­fi­zi­en­te Lösung, mit der Kun­din­nen und Kun­den in Zei­ten des mobi­len Arbei­tens zeit­ge­mä­ße Doku­men­ten­pro­zes­se unkom­pli­ziert rea­li­sie­ren kön­nen.

FACTS: Den gestie­ge­nen Anfor­de­run­gen an die IT-Sicher­heit kommt eben­falls eine zuneh­men­de Bedeu­tung zu – ins­be­son­de­re Cyber­an­grif­fe, doch auch dezen­tra­le Arbeits­um­ge­bun­gen tra­gen zur wach­sen­den Dring­lich­keit die­ses The­mas bei. Wel­che Hil­fe­stel­lun­gen leis­tet TA?

Rheidt: Eine zeit­ge­mä­ße und ver­läss­li­che IT-Sicher­heit ist für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men eben­so geschäfts­kri­tisch wie für gro­ße Fir­men. Begrenz­te finan­zi­el­le oder per­so­nel­le Res­sour­cen sor­gen aber dafür, dass KMU vie­ler­orts nicht die glei­chen Vor­aus­set­zun­gen haben, um sich vor Cyber­be­dro­hun­gen zu schüt­zen. Gemein­sam mit spe­zia­li­sier­ten Part­nern möch­te TA Tri­umph-Adler IT-Sicher­heits­lö­sun­gen auf Enter­pri­se-Niveau für den Mit­tel­stand ein­fa­cher zugäng­lich machen. Als Mana­ged-Ser­vice-Pro­vi­der bie­ten wir daher eine indi­vi­du­el­le Schwach­stel­len­ana­ly­se und ein Schwach­stel­len­ma­nage­ment an. Bei­de Ser­vices stel­len gera­de zum Ein­stieg wich­ti­ge und wir­kungs­vol­le Maß­nah­men dar, um die eige­ne IT-Sicher­heit effi­zi­ent zu erfas­sen – und auf Basis der Erkennt­nis­se zukünf­tig zu stär­ken.

Bei der Schwach­stel­len­ana­ly­se wird das gesam­te Sys­tem – das bedeu­tet alle Fir­men­netz­wer­ke und die gesam­te Hard­ware – auf Sicher­heits­lü­cken und mög­li­che Anfäl­lig­kei­ten über­prüft und anschlie­ßend bewer­tet. Ein ergän­zen­der Bau­stein sind Pene­tra­ti­ons­tests, wel­che die IT-Sicher­heit zum Bei­spiel auf Basis von simu­lier­ten Echt­zeit­an­grif­fen über­prü­fen. Am Ende eines Pene­tra­ti­ons­tests wer­den Lösungs­vor­schlä­ge mit­ge­ge­ben, um mit den ermit­tel­ten Gefah­ren umzu­ge­hen.

FACTS: Trotz des vor­han­de­nen Wil­lens zur digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on wird in Unter­neh­men wei­ter­hin viel gedruckt. Wie lässt sich das Dru­cken nach­hal­ti­ger gestal­ten?

Rheidt: Die Nach­hal­tig­keit von Gerä­ten und Ser­vices ist ein ent­schei­den­der Fak­tor für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit im Doku­men­ten­busi­ness. Neben res­sour­cen­scho­nen­den Mul­ti­funk­ti­ons­sys­te­men stel­len wir unter ande­rem das Ange­bot des kli­ma­neu­tra­len Dru­ckens bereit. Die CO2-Emis­sio­nen, die bei der Nut­zung (Strom, Toner, Papier) der Druck­sys­te­me ent­ste­hen, wer­den genau erfasst und exakt umge­rech­net. Die ermit­tel­ten Beträ­ge flie­ßen dann über unse­ren Koope­ra­ti­ons­part­ner Cli­ma­te­Part­ner direkt in ein aus­wähl­ba­res Kli­ma­pro­jekt.

FACTS: Wel­ches Poten­zi­al steckt noch in den Berei­chen Out­put- und Doku­men­ten­ma­nage­ment? Zeich­nen sich wei­te­re Trends ab?

Rheidt: Die Cloud wird zum Main­stream und ist nun end­gül­tig im Mit­tel­stand ange­kom­men. Bei den digi­ta­len Doku­men­ten­pro­zes­sen lässt sich hier zur­zeit ein ech­ter Para­dig­men­wech­sel erken­nen. Wäh­rend das Inter­es­se anfangs noch zöger­lich war und vie­ler­orts oft­mals nur Test­pro­jek­te gestar­tet wur­den – oder Misch­lö­sun­gen mit On-Pre­mi­se-Pro­duk­ten zum Ein­satz kamen – gibt es heu­te eine erhöh­te Bereit­schaft, moder­ne Cloud-Lösun­gen im Tages­ge­schäft ein­zu­set­zen. Grund hier­für ist, dass in Zei­ten der Coro­na-Pan­de­mie die Akzep­tanz für digi­ta­le Lösun­gen gestie­gen ist. Anders gesagt: vie­le Fir­men aus dem Mit­tel­stand haben sich dar­an gewöhnt und die Vor­tei­le erkannt. Bei Cloud-Pro­duk­ten für das digi­ta­le Doku­men­ten­ma­nage­ment wird es nun ver­mehrt dar­um gehen, dass die­se ein­fach zu benut­zen sind und die Unter­neh­mens-IT in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels ent­las­ten. Wir sehen im ECM-Bereich somit ein gro­ßes Poten­ti­al für stan­dar­di­sier­te Cloud-Diens­te, die als Mana­ged-Ser­vices ange­bo­ten wer­den.

Das Inter­view führ­te Gra­zi­el­la Mimic

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